Liebe fürs Leben…

 

 

Wovon manche Menschen nur träumen können, ist für manche Tierarten selbstverständlich: Monogamie. Für Wölfe zum Beispiel! Sie verbringen ihr Leben mit einem einzigen Partner, ziehen den Nachwuchs gemeinsam auf und gehen zu zweit durch dick und dünn - und das ganz ohne Trauschein ;-)

 

 

Ein solches Paar in der Menschenwelt wiederzufinden, grenzt fast schon an Unmöglichkeit. Die Scheidungsraten ragen in den Himmel und alles schreit nach der Abschaffung der Monogamie! Diese sei unnatürlich, veraltet, eine Lüge und in der heutigen Zeit sowieso unmöglich einzuhalten. Herkömmliche Beziehungsvarianten gehören der Vergangenheit an und heutzutage sind wir allein viel flexibler und insgesamt besser dran! Single sein ist IN!

 

So sehr ich auch versuche, mich mit dieser Entwicklung anzufreunden… ich schaffe es einfach nicht!

 

Versteht mich nicht falsch. In meiner Zeit als Single, war ich glücklich und zufrieden. Sehr sogar! Ich bin ein Mensch, der die Ungebundenheit liebt und der sich nur ungern auf etwas festlegt. Allerdings bin ich der Auffassung, dass wir irgendwann an den Punkt kommen, an dem uns das Alleinsein langweilt und wir jemanden an unserer Seite haben möchten, der mit uns die einfachen und auch die weniger einfachen Dinge des Lebens teilt. Dies ist meines Erachtens nach nur möglich, wenn wir uns auf einen Menschen einlassen, ihm vertrauen und auch gewissermaßen auf ihn einstellen. Eine tiefgründige Bindung zu mehreren Personen gleichzeitig, halte ich nicht für möglich. Lassen wir den Aspekt der Treue mal außen vor (dieser ist so komplex, dass er wohl mindestens zwei oder drei eigene Artikel verdient). Wann genau wurde aus dem Terminus „Lebensgefährte“ eigentlich der „Lebensabschnittsgefährte“ und wer genau hat sich das ausgedacht? Warum verbinden wir sexuelle Selbstbestimmung und Freiheit gleich mit Polygamie und einer Beziehungs-Abwehr-Haltung? Nennt mich blauäugig und naiv aber ich möchte sehr wohl daran glauben, dass Menschen zu zweit glücklich und vor allem erfüllt durchs Leben gehen können, nur sofern sie den passenden Begleiter dabei haben natürlich. Ich möchte daran denken können, dass es Menschen gibt, die einfach alles miteinander teilen möchten und von Herzen sagen können: Ja, er/sie ist die Liebe meines Lebens!

 

An dieser Stelle möchte ich eine kleine Anekdote einfügen:

 

Vor einiger Zeit lernte ich einen jungen Mann kennen, der mir erzählte, dass seine Eltern nach nunmehr 45 Jahren Beziehung immer noch glücklich verheiratet seien. Ich fragte ihn, woran er ausmachte, dass sie immer noch glücklich seien und stellte in Frage, ob er als Sohn wirklich einen objektiven Blickwinkel auf ihre Beziehung haben könne. Seine Antwort ließ mich schmunzeln: „Meine Mutter wird immer ganz nervös, wenn mein Vater nachhause kommt. Gegen Nachmittag, macht sie sich immer nochmal für ihn ein wenig zurecht und legt etwas Parfum auf. Das macht sie schon seit Jahrzehnten so! Und wenn sie seinen Schlüssel hört, sehe ich wie sie sich mit den Fingern durch die Haare fährt und ihre Augen anfangen zu glänzen. Mein Vater küsst sie jeden Tag wenn er heim kommt… und die beiden liegen sich immer in den Armen… Ja, ich bin mir sicher… Sie sind nach 45 Jahren noch immer glücklich und verliebt!“.

 

Und nun sagt IHR mir, wie sich der Gedanke an dieses Paar bei euch anfühlt! Habt ihr gelächelt und wurde euch – wenn auch nur ein wenig - warm ums Herz? Wie kann etwas, das sich SO anfühlt, unnatürlich oder falsch sein?

Denkt mal drüber nach…